Am Samstag, 20.10.2018 fand in Glattbach die diesjährige Reinigung der Nistkästen des Vogel- und Naturschutzvereins statt. Zahlreiche Helfer fanden sich bei strahlendem Sonnenschein an der Vogelschutzhütte ein und starteten wenig später in kleinen Gruppen und mit Leitern, Werkzeug sowie Klemmbrettern bewaffnet zu ihren Touren.
Die Reinigung der Nistkästen ist nötig, da die meisten Vögel die alten Nester nicht mehr nutzen, sondern im nächsten Jahr ein neues Nest obendrauf bauen, so dass die Küken zu leichterer Beute für Nesträuber werden. Außerdem sind die Nester oft von Parasiten befallen.
Bei der Nistkästenreinigung werden die Nester entfernt und die Kästen ausgebürstet, um die Vögel vor übermäßigem Parasitenbefall im nächsten Jahr zu schützen. Dabei ist es wichtig, vor der Reinigung kurz „anzuklopfen“, um sich selbst und einem möglichen Nistkastenbewohner einen Schrecken zu ersparen. Denn immer wieder kommt es vor, dass die Kästen von anderen Tieren, wie z.B. von Mäusen oder Siebenschläfern, genutzt werden.
Interessant ist es, sich die Nester genau anzuschauen, denn sie geben Hinweise auf die „Erbauer“. Meisen polstern ihr Nest mit Moos und Tierhaaren weich aus. Kleiber nisten dagegen auf trockenen Blättern und Rindenstückchen. Manchmal befinden sich auch noch Eier in den Nestern. Bei der diesjährigen Tour entdeckte ein Team ein Nest, das schwierig zuzuordnen war: ein Trauerschnäpper hatte sein Nest aus groben Gräsern und Rindenstückchen auf das Nest einer Meise gebaut.
Das Team nahm das ungewöhnliche Nest mit zur Vereinshütte, wo es die anderen Teams, die nach und nach von ihren Touren zurückkehrten, bestaunten. Abschließend nahmen alle am großen Tisch vor der Hütte Platz, genossen den Sonnenschein, ließen sich die Würstchen und den Kuchen schmecken und berichteten von ihren Erlebnissen. Ob die Vermutung einiger Helfer, dass sich die Zahl der Kleiber gegenüber den Vorjahren verringert hat, richtig ist, wird sich bei der Jahreshauptversammlung des Vereins zeigen. Denn dort werden jedes Jahr die Zahlen zur Nistkästenbelegung bekannt gegeben.
Christiane Messenzehl